Anklam: Club und Stadt sind jetzt Trainingsstützpunkt

Von Anke Brauns
Nordkurier

Anklam. Der Leichtathletikclub Anklam (LCA) hat gestern jede Menge Lob vom Leichtathletikverband des Landes bekommen. Landestrainer Peer Kopelmann übergab Vereinschef Andreas Gröhl die Urkunde zur Berufung als Landesstützpunkt für zwei Jahre und bescheinigte dem LCA gute Nachwuchsarbeit und gute Erfolge.
Welches Beispiel lag da näher als Dennis Lewke, der führender deutscher Diskuswerfer und Kugelstoßer seiner Altersklasse sei. Durch seinen Wechsel zum Sportgymnasium Neubrandenburg trainiere er jetzt unter anderem mit Ralf Bartels und entwickle sich sehr gut.
Genau das wünsche man sich auch von den neun Trainingsstützpunkten im Land: dass sie Talente sichten und fördern und die Besten an die Leistungszentren delegieren.
Doch nicht nur der LCA bekam gestern eine gerahmte Berufungsurkunde, auch der amtierende Bürgermeister Detlef Butzke nahm eine entgegen. „Zum Trainingsstützpunkt wird nicht nur der Verein, sondern auch die Stadt berufen, denn wir wissen, dass erfolgreiche Vereinsarbeit nur mit Unterstützung der Kommunen geht“, so Kopelmann.
Andreas Gröhl nahm das zum Anlass, die Stadt um stärkere Unterstützung zu bitten. „Wir haben Angst, dass wir das Stadion nicht mehr kostenlos nutzen und die Gebühren nicht tragen können, wenn es an einen Verein übertragen wird“, sagte er. Der LCA trainiere viermal wöchentlich und bewege zwischen 400 und 500 Kinder. Da es in Anklam nur drei Grundschulen gebe, sei man auch in Karlsburg, Krien und Ducherow tätig und engagiere sich zudem im Behindertensport. Er kritisierte die stark gekürzten Zuschüsse fürs Behindertensportfest, für ein am 31. Mai geplantes Kindersportfest sei ebenfalls nur ein kleiner Zuschuss möglich. Er wünsche sich, dass die Sportvereine gleichwertig behandelt werden.
Am 3. Oktober plane der LCA ein großes Radrennen und hoffe, dafür von der Stadt 2000 Euro zu bekommen. Er nehme Gröhls Hinweise sehr ernst, sagte Detlef Butzke. „Die Auszeichnung als Trainingsstützpunkt ist für uns als Stadt auch eine Verpflichtung“, betonte er. Insbesondere in Sachen Stadion wolle man versuchen, „dass wir mit der Ausschreibung keinem Verein etwas verbauen“. Er bat aber auch um Verständnis für die schwierige Haushaltssituation der Stadt.

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