Anti-Doping-Newsletter des DLV - Juli 2012

Das Team des DLV hat bei der Europameisterschaft in Helsinki überzeugt. Nach fünf Wettkampftagen landete die Mannschaft sowohl im Medaillenspiegel als auch in der Nationenwertung auf Platz eins. Sechs Gold-, sechs Silber- und vier Bronzemedaillen standen nach den 42 Entscheidungen von Helsinki auf der Habenseite. Eine silberne Plakette steuerte Martina Strutz (SC Neubrandenburg) bei, die im Stabhochsprung auf dem zweiten Rang landete.

Im Medaillenspiegel behauptete sich das deutsche Team vor Russland (5/4/6) und Frankreich (5/4/5). Überraschend stark präsentierte sich die Ukraine, die 17 Medaillen (4/7/6) sammelte. Das spiegelte sich auch in der Nationenwertung wider, in der die Ukraine auf 144 Punkte kam und sich damit hinter Deutschland (198) und Russland (155) einreihte. Insgesamt platzierten sich Sportler aus 35 Nationen auf den Plätzen ein bis acht.

Für einen großen Coup sorgten die deutschen Sprinterinnen, die am Abschlusstag die 4x100-Meter-Staffel in starken 42,52 Sekunden für sich entschieden. Weitere Europameister sind der Hamburger Weitspringer Sebastian Bayer (8,34), Diskus-Weltmeister Robert Harting (Berlin/68,30), Zehnkämpfer Pascal Behrenbruch (Frankfurt/Main/8558) sowie die Magdeburgerin Nadine Kleinert (19,18) und der Chemnitzer Weltmeister David Storl (21,58) im Kugelstoßen.

Was man mit Freude und Lockerheit erreichen kann, bewies die Schwerinerin Martina Strutz. Die für den SC Neubrandenburg startende Stabhochsprung-Vizeweltmeisterin stellte trotz widriger Bedingungen – Regen und kühle 13 Grad – mit 4,60 Metern eine neue Saisonbestleistung auf. Gold ging an die höhengleiche Tschechin Jirina Ptacnikova, die die 4,60 Meter im ersten Versuch überquert hatte. Strutz gewann nicht nur Silber, sondern ließ beide deutsche Kontrahentinnen hinter sich. Silke Spiegelburg (Leverkusen/4,50) und Lisa Ryzih (Ludwigshafen/4,40) landeten auf den Rängen vier und sieben. "Ich habe heute Spaß gehabt, es war ein schöner Wettkampf. Ich kenne die Bedingungen von zu Hause. Nachdem unsere Trainingshalle in Schwerin abgebrannt ist, habe ich oft draußen trainiert ‒ auch bei schlechtem Wetter", sagte die 30-jährige Mecklenburgerin.

Wer vorausgesagt hätte, das Diskuswerferin Anna Rüh (SC Neubrandenburg) in Helsinki in den Kampf um Bronze eingreift, wäre noch vor ein paar Wochen belächelt worden. Doch die 19-Jährige ist unglaublich wettkampfhart geworden. Bei ihrem ersten internationalen Auftritt bei den "Großen" landete die gebürtige Greifswalderin mit 62,65 Meter auf dem vierten Rang – nur 26 Zentimeter hinter der Ukrainerin Nataliya Semenova. "Ich bin für die kommenden Wettkämpfe gerüstet. Es war gut, heute noch mal die Olympia-Norm von 62 Metern zu übertreffen", sagte die Überraschungsathletin der Saison.

Der Rostocker Speerwerfer Mark Frank muss dagegen seinen Traum von Olympia begraben. Stark gehandicapt durch eine schmerzhafte Zerrung der Bauch- und Rückenmuskulatur, war für den 34-Jährigen schon im EM-Vorkampf (75,55 Meter) Schluss. Wie gut er eigentlich in Form ist, zeigte er am Montag bei einem kurzfristig anberaumten Norm-Wettkampf in Saarbrücken. Dort kam er auf 80,88 Meter ‒ bis zur Norm für London fehlen aber immer noch 1,12 Meter. "Es hat nicht sollen sein, aber ich hab‘s wenigstens versucht", meinte Frank hinterher und kündigte an: "Die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Moskau wäre ein idealer Ausklang meiner leistungssportlichen Karriere."

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