Athleten aus MV überzeugen bei den Norddeutschen Meisterschaften

Immer wieder ein lohnendes Motiv: der Blick durch die Hürden. (Fotos: M. Steinhagen/3, B. Ehlers)

15 Gold-, 18 Silber- und 10 Bronzemedaillen ‒ das ist die bemerkenswerte Bilanz der Aktiven des Leichtathletik-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern (LVMV) bei den Norddeutschen Meisterschaften der Aktiven und der U18, die am Wochenende bei guten äußeren Bedingungen in Rostock stattfanden. Zwei deutsche Jahresbestleistungen der U18 gingen auf das Konto der Starter aus MV.

Eine der jüngsten Teilnehmerinnen der Titelkämpfe war die erfolgreichste. Nele-Sophie Wendt vom 1. LAV Rostock ‒ sie feiert im Dezember erst ihren 16. Geburtstag ‒ gewann je zweimal Gold und Silber. Nachdem sie am Sonnabend bereits die 100 Meter in guten 12,19 Sekunden für sich entschieden hatte, sorgte sie am Sonntag über 100 Meter Hürden mit der deutschen U18-Jahresbestleistung von 13,96 Sekunden für eines der besten Ergebnisse. "Ich hab‘ mich schon über den Sprintsieg riesig gefreut, aber die Hürden waren der Wahnsinn", freute sich die Blondine, die ihre Grundausbildung bei Dagmar Thoms erhielt und die seit diesem Jahr bei Peter Schörling trainiert. Neben den beiden "Goldenen" holte Nele Silber im Weitsprung und mit der 4x100-Meter-Staffel des 1. LAV.

Die zweite Jahresbestleistung ging auf das Konto von Henning Prüfer (SC Neubrandenburg), der die Fünf-Kilo-Kugel auf die persönliche Bestweite von 20,03 Metern stieß. Am Vortag hatte der 16-Jährige bereits die Diskuskonkurrenz mit 56,60 Meter gewonnen. "Mit den 20 Metern hatte ich nicht unbedingt gerechnet ‒ umso schöner war's", kommentierte Henning seinen Kugelstoß-Sieg. Insgesamt untermauerte der SCN seine Spitzenposition im Land. Die Bilanz des Vereins war beeindruckend: Bei den Erwachsenen gab's zweimal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze, bei der U18 waren es insgesamt 17 Medaillen (7/6/4).

In der Gesamtabrechnung holten Aktive aus sieben Vereinen die 43 Medaillen für den LVMV. Neben dem SC Neubrandenburg waren das der 1. LAV Rostock (4/4/-), die HSG Uni Greifswald (1/1/3), der Schweriner SC (1/1/1), die SG Greifswald (1/1/-), der 1. LAV Sternberg (-/1/-) sowie die SG Warnow 90 Rostock (-/-/1) ‒ eine bemerkenswerte Bilanz.

Dennoch konnte sich Olympiastarter Ralf Bartels nicht so richtig freuen. Eigentlich wollte der Kugelstoßer vom SC Neubrandenburg in Rostock 20 Meter stoßen. Eigens deshalb hatte er gemeldet. Am Ende standen für ihn zwei gültige Versuche von 19,56 und 19,58 Meter zu Buche – deutlich zu wenig für die eigenen Ansprüche.
„Ich bin enttäuscht“, gab der 140-Kilo-Mann ohne Umschweife zu. „Das einzig Positive ist die Erkenntnis, dass das operierte Knie gehalten hat“, ergänzte der 34-Jährige. Bedingt durch die OP, war es erst sein vierter Wettkampf in dieser Saison. „Ich brauche vor London unbedingt noch Wettkämpfe“, stellte Bartels fest.

Ein weiterer Spitzenathlet war mit Speerwerfer Mark Frank (34) angetreten. Zwar landete auch der Rostocker auf Rang eins, doch zufrieden war er mit der Siegerweite von 76,64 Meter keineswegs. „Die Spannung war raus. Es sollte wohl nicht sein“, sagte Frank nach dem Wettkampf. Auch er startet noch bei zwei Sportfesten, bevor er seine Rippenprellung endgültig auskurieren will.

Eine absolut zufriedenstellende Bilanz konnten dagegen die rund 100 Kampfrichter und Helfer ziehen, die als eingespieltes Team jederzeit den Überblick behielten. Das Rostocker Leichtathletik-Stadion bewährte sich dabei einmal mehr als Schauplatz großer Wettkämpfe. "Die Jury hatte einen ruhiges Wochenende, wir haben sie nicht gebraucht ", freute sich Wettkampfleiter Dr. Thomas Millat, der Vorsitzende des Kreisleichtathletik-Verbandes (KLV) Rostock, der die Titelkämpfe gemeinsam mit dem 1. LAV Rostock ausrichtete.

Die kompletten Ergebnisse der Norddeutschen Meisterschaften in Rostock stehen auf klv-rostock.de. Eine große Bildergalerie ist unter rostock4you.de zu finden.

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