Drei Neubrandenburger Athletinnen lösen Olympia-Ticket

Hatte in Ratingen allen Grund zur Freude: Siebenkämpferin Juli Mächtig siegte mit persönlicher Bestleistung von 6345 Punkten. (Fotos: I. Hensel)

Freude im Mecklenburger Leichtathletik-Lager: Stabhochsprung-Vizeweltmeisterin Martina Strutz und Diskuswerferin Anna Rüh haben bei den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid das Ticket für die Olympischen Sommerspiele vom 27. Juli bis 12. August gelöst. Als dritte Neubrandenburgerin fährt Siebenkämpferin Julia Mächtig nach London. Sie siegte beim traditionellen Mehrkampf-Meeting in Ratingen mit persönlicher Bestleistung.

Bei widrigen äußeren Bedingungen - Regen und Wind störten die Athleten - reichte Martina Strutz Platz drei mit 4,45 Meter, weil sie Carolin Hingst (Mainz/4,40) hinter sich ließ. An Siegerin Silke Spiegelburg (Leverkusen/4,70) und Lisa Ryzih (Ludwigshafen/4,65) kam sie diesmal (noch) nicht heran. "Die Anspannung war groß, deshalb bin ich froh, dass ich Dritte geworden bin", sagte "Strutzi", die bis vor einer Woche noch von muskulären Problemen ausgebremst wurde. Auch Trainer Thomas Schuldt zeigte sich zufrieden: "Die Quali ist geschafft - wir liegen im Olympia-Zeitplan."

62,92 Meter reichten U20-Diskus-Europameisterin Shanice Craft (Mannheim) nicht für einen Podestplatz. Die Stärke der deutschen Werferinnen ist momentan beeindruckend. Umso höher ist die Leistung von Anna Rüh einzuordnen. Im sechsten Versuch steigerte sich der Schützling von Trainer Dieter Kollark einen Tag vor seinem 19. Geburtstag auf 63,14 Meter und holte Bronze hinter der an Nummer eins gesetzten Nadine Müller (Halle/Saale/66,47) und der Berlinerin Julia Fischer (63,21). "Ich freue mich riesig", kommentierte Rüh, die in dieser Saison weiter auf günstigen Wind warten muss. Die gebürtige Greifswalderin startet nun vor Olympia noch bei der EM in Helsinki (27. Juni bis 1. Juli) und der U20-WM in Barcelona (10. bis 15. Juli).

Für den Rostocker Speerwerfer Mark Frank (34) wird es auf dem Weg nach London eng. In einem verkorksten Wettkampf wurde er in Wattenscheid mit 75,13 Meter Vierter und hat bei der EM eine letzte Chance, das Olympia-Ticket doch noch zu lösen. "Die Bedingungen waren echt bescheiden, aber die anderen haben gezeigt, dass es weiter ging", zeigte sich Frank kritisch. Weltmeister Matthias de Zordo (Saarbrücken) verzichtete übrigens kurzfristig auf einen Start und wartet ebenso wie der Rostocker noch auf die Olympia-Norm.

Jubeln konnten dagegen in Ratingen Julia Mächtig (26) und ihr Trainer Klaus Baarck. 6345 Punkte bedeuteten ebenso persönliche Bestleistung (bisher 6320) wie 15,98 Meter im Kugelstoßen und 6,49 Meter im Weitsprung. "Jetzt hoffen wir, diesen Schwung in der weiteren Vorbereitung zu nutzen", so Baarck. Im Gegensatz zu Martina Strutz und Anna Rüh wird Julia Mächtig ihren nächsten Wettkampf erst in London bestreiten.

Bei den Deutschen Jugend-Staffelmeisterschaften, die im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid ausgetragen wurden, errang das Trio vom SC Neubrandenburg nach Gold im Vorjahr dieses Mal Silber. Carina Thiel, Anja Voß und Annemarie Schwanz (VL: Wiebke Richter) mussten im Finale nur der Staffel des LAZ Saarbrücken den Vortritt lassen.

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