10. Ostseepokal in Rostock: Junge Athleten trotzten Kälte und Wind

Stilistisch schon recht gut: Weitspringerin Anne-Christin Raap (AK12/HSG Uni Greifswald), die 4,10 Meter weit sprang. (Fotos: M. Steinhagen)

Wärmende Decken waren beim Jubiläum des Ostseepokals am Sonnabend im schmucken Rostocker Leichtathletik-Stadion das begehrteste Utensil der jungen Athleten. Kühle Temperaturen und heftiger Wind begleiteten die 560 Sportlerinnen und Sportler aus drei Ländern.

Die Mädchen und Jungen waren aus acht Bundesländern sowie aus dem Kaliningrad und Riga gekommen und ließen sich vom Wetter nicht abschrecken. 13 neue Ostseepokal-Rekorde standen am Ende der achtstündigen Veranstaltung im Protokoll. Vier davon waren zwar der Tatsache geschuldet, dass die 1000-Meter-Strecke für die beiden älteren Jahrgänge erstmals auf 800 Meter reduziert wurde, doch auch neun "richtige" Bestmarken konnten sich angesichts der äußeren Bedingungen sehen lassen. Insbesondere die Schlagballwerfer profitierten dabei von heftigem Rückenwind.

Zu ihnen gehörten die neunjährige Marietta Flacke vom Bad Doberaner SV, die mit 37 Metern gewann, und die ein Jahr ältere Hannah Bittorf (LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz), die den Meetingrekord ihrer Altersklasse auf 42,50 Meter verbesserte. Das freute auch Hans Schoenen, der seit 52 Jahren ununterbrochen als Leichtathletik-Übungsleiter tätig ist. "Früher hatten wir sechs, acht Wettkämpfe pro Jahr mit dem Nachwuchs", erinnerte sich der 73-Jährige. "In diesem Jahr sind es 44, hinzu kommen eine Trainingslager im Sommer und eine Skifreizeit." Hans Schoenen war übrigens in jungen Jahren ein überaus erfolgreicher Handball-Torhüter, wurde 1959 mit dem SC DHfK Leipzig DDR-Meister.

Welch' gute Nachwuchsarbeit in Ribnitz-Damgarten und Sanitz geleistet wird, demonstrierten die jungen Athleten des Verein einmal mehr eindrucksvoll. In der Pokalwertung behaupteten sie mit zehn ersten Plätzen gemeinsam mit dem SC Magdeburg die Spitze ‒ immerhin 47 Vereine waren am Start. "In diesem Altersbereich können wir immer mal wieder in die Phalanx der großen Vereine aus Rostock, Schwerin und Neubrandenburg eingreifen", freute sich Schoenen, dessen Leichtathletik-Pendant in Sanitz Dirk Griephan ist.

Der erfolgreichste Einzelstarter kam jedoch aus Nordrhein-Westfalen. Maximilian Busse (TuS Eintracht Minden) holte sich in der Altersklasse M12 gleich vier von fünf möglichen Pokalen. Er siegte über 75 Meter (10,03 Sekunden), im Weit- (5,22 Meter) und Hochsprung (1,45 Meter) sowie im Ballwurf (60,50 Meter). Für das laut Punktetabelle wertvollste Ergebnis sorgte Louisa Proch (AK11/SC Magdeburg), die den Schlagball 51 Meter weit warf (585 Punkte). Zu den herausragenden Resultaten zählten auch die 5,31 Meter von Jannika Baarck (SC Neubrandenburg/AK13) und die 4,88 Meter von Johanna Schween (LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz/AK12) ‒ jeweils im Weitsprung.

Am Ende konnte der Kreisleichtathletik-Verband (KLV) Rostock als Veranstalter einmal mehr ein positives Ostseepokal-Fazit ziehen. Dazu trugen auch die Wettkampfleitung und die rund 40 Kampfrichter bei, die das Marathon-Programm unter der Regie von Susanne Wendland ohne Fehl und Tadel absolvierten.

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