128 Athleten bestritten 18. Jedermann-Zehnkampf in Schwerin

Strahlende Gesichter allenthalben: Athleten und Organisatoren des 18. Schweriner Poco-Domäne-Jedermann-Zehnkampfes waren am späten Sonntagnachmittag erschöpft, aber glücklich. Die Athleten, weil sie an den zwei vorangegangenen Tagen die Königsdisziplin der Leichtathletik gemeistert hatten. Die Trainer, Übungsleiter und Funktionäre des Schweriner Sportvereins, weil das Comeback des Traditionswettkampfes erfolgreich verlief.

Nach einem Jahr Pause – das Stadion im Lambrechtsgrund verwandelte sich in dieser Zeit für rund 300.000 € in eine der schönsten Sportanlagen des Landes – gingen 128 Athleten, darunter 20 Kinder an den Start. "Mit einer solch hohen Teilnehmerzahl hatten wir eigentlich nicht mehr gerechnet, nachdem Anfang August lediglich 30 Sportler gemeldet hatten", freut sich Vereinschef Gerd Wessig. Erfreulich, dass es 34 Neustarter gab, also etwa ein Viertel. Das bestärkt ihn im Vorhaben, im nächsten Jahr diesen Volkssportknüller erneut zu veranstalten.

Worauf sich jetzt schon mindestens vier der diesjährigen Könige freuen. So etwa der Seriensieger Matti Herrmann aus dem sächsischen Bautzen: "Nur, wenn die Deutschen Meisterschaften zum gleichen Termin stattfinden, komme ich nicht. Denn hier herrschen jetzt ideale Bedingungen. Nun will ich 2011 meinen Meetingrekord von 7.067 Punkten brechen." Der 27-Jährige, der bereits als Neunjähriger sein Debüt in Schwerin gab und schon 44 Zehnkämpfe bestritten hat, wurde diesmal mit 6.892 Punkten zum siebenten Mal Gewinner des anstrengenden Wettstreits.

Selbstverständlich, dass Bernhard Gillhoff aus Wismar, Alfred Kühne aus Hohen Pritz und Jörg-Dieter Laumann aus Schwerin, die sich allen 18 Strapazen unterzogen – und schon deshalb ungekrönte Könige sind – wieder dabei sind: "Klar, wir haben erstmal dicke Waden und alles tut uns weh. Da merkt man erst einmal, wie viele Muskeln es gibt, die sonst nicht beansprucht werden." 18 T-Shirts haben die Drei bereits im Schrank, 20 sollen es gerne werden.

Dass ein Zehnkampf vor allem aus Kampf besteht, bewies auch Peter Schulz aus Stralendorf. Der 50-Jährige kam im Hürdenwald zu Fall, raffte sich sofort auf und beendete den Lauf. Sein Motto: "Durchkommen ist alles! Und Spaß muss es machen!" Das machte es ebenfalls den Startnummern eins und Nummer zwei, Olaf Czinna aus Neubrandenburg und Thomas Mandler aus Poppendorf. Sie sicherten sich deshalb bei Cheforganisator Gerd Wessig für 2011 gleich dieselben Startnummern: "Bevor die weg sind, und wer zuerst kommt ...", so die beiden Vierzigjährigen.

Freude und die familiäre Athmosphäre, aus diesem Grund wieder kommen wollen die Siegerin bei den Frauen, Jenniver Ufer (Freiberg, 3.055 Punkte/WJB), der mit 54 Jahren älteste Teilnehmer, Klaus Dahl aus Crivitz und der jüngste Starter des Feldes, der Siebenjährige Dan-Joel Deuringer aus Schwerin. Die Nachwuchs-Leichtathleten (bis elf Jahre) bestritten natürlich einen modifizierten Mehrkampf. So überwanden sie unter anderem Klapphürden und absolvierten einen Stab-Weitsprung in die Sandgrube.

Zurück