"Kletterrosen" erobern Grundschul-Pokal in Schwerin
Kühles Vergnügen am Ende eines heißen Kampfes: Je eine Portion spendiertes Softeis ließen sich 36 Jungen und Mädchen aus Burg Stargard, Neumühle und Wismar schmecken. Denn ihre Mannschaften waren am Dienstag die drei Besten beim 15. Landesfinale um den Leichtathletik-Grundschul-Pokal.
Die zwölf Schülerinnen und Schüler der Grundschule "Kletterrose" eroberten bereits zum zweiten Mal diese Trophäe, bei der sie sich im Weit- und Hochsprung, Ballwurf und Medizinballstoßen, Sprint, in der Gewandtheits-Staffel und über 4 mal 4 Stadionrunden gegen ihre Konkurrenten aus zwölf weiteren Schulen des Landes durchsetzten und damit den größten Pokal sowie die Goldmedaillen einheimsten.
Auf den Silberrang kam die Grundschule Neumühle und Bronze gewann die Grundschule "Rudolph Tarnow" aus Wismar. Alle Teilnehmer des Wettkampfes konnten zudem eine Urkunde mit nach Hause nehmen als Anerkennung und Dank für ihre Anstrengungen bei diesem freudvollen Kräftevergleich, den der Leichtathletik-Verband Mecklenburg Vorpommern (LVMV) gemeinsam mit den Schulen organisiert.
"So eng wie bei diesem Wettkampf sind Leichtathletik und Schulsport sonst leider nicht verbunden“", erklärt, Jürgen Flehr, Präsident des LVMV, der zusammen mit Vizepräsident Dr. Peter Wegner den Weg ins Stadion Lambrechtsgrund bewusst suchte. Wie wichtig sie das Ereignis nehmen zeigt auch, dass der Verband Pokale und Medaillen stiftet sowie die Gemeinschaftsaktion finanziell unterstützt. Immer in der Hoffnung, die jungen und jüngsten Sportler freudbetont an die Leichtathletik heranzuführen.
Es heißt zwar Leicht-Athletik, aber die Sportart tat sich in der Vergangenheit schwer, mit den althergebrachten Disziplinen mehr Nachwuchs zu gewinnen. Die Strategie lautet deshalb nicht mehr Kinder-Leichtathletik sondern Kinderleicht-Athletik. Anders ausgedrückt: "Wir wollen zwar den Leitgedanken unserer Sportart erhalten, aber den Jungen und Mädchen mit angelehnten Disziplinen für den späteren klassischen Wurf, Stoß und Lauf begeistern", so Jürgen Flehr weiter.
Dazu gehört zum Beispiel, die Freude an der Bewegung zu wecken und den Spaß bei Hindernislauf oder verschiedenen Staffeln zu fördern, also unspezifisch den Weg in die olympische Hauptsportart zu ebnen. Daran gemessen, war der vierstündige Wettkampf für alle Beteiligten eine runde Sache und ein schöner Erfolg nicht nur für die Erstplatzierten.
Deren Erfolgsgeheimnis verriet der Ex-Mehrkämpfer und jetzige Chef der Siegerschule aus Burg Stargard, Sven Junker: "Wir haben eine Stunde zusätzlichen Sportunterricht eingeführt, eine neue Halle und eine Anlage mit Kunststoffbelag bekommen, also ideale Bedingungen erhalten. Auch meine Stellvertreterin, Simone Bönisch, eine ehemalige Gymnastin, steht hinter diesem Wettkampf, den unsere Jungen und Mädchen sehr ernst nehmen, weil ihnen großen Spaß macht. Das umso mehr, wenn man wie wir bisher immer zu den Platzierten oder gar Siegern gehörten." Wenn alle Schulleitungen diesen Grundschul-Pokal so unterstützen würden, gäbe es garantiert noch mehr Teilnehmer, so Junker.
Der Chef-Organisator des Vergleichs, Karl-Heinz Stief, Schulsportberater im Landkreis Parchim und Schulsportwart des LVMV, hofft deshalb, dass bei der 16. Auflage des Landesfinales 2012 endlich mehr Schulmannschaften an den Start gehen: "Leider sind die Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren etwas rückläufig. Dies liegt jedoch nicht in erster Linie an der demographischen Entwicklung, sondern daran, dass von den 15 Kreisen und drei kreisfreien Städten nur acht teilgenommen haben. Dass es auch anders geht zeigen der Kreis Ludwigslust und die Städte Rostock, Neubrandenburg und Wismar, die in den letzten Jahren meist mehrere Schulen zum Landesfinale gesandt haben."
Die Ergebnisse: 1. GS Burg Stargard, 2. GS Neumühle, 3. GS Rudolph Tarnow Wismar, 4. GS Seeblick Wismar, 5. GS Neubrandenburg Süd, 6. GS Sanitz, 7. GS Pampow, 8. GS Lübtheen, 9. GS Heringsdorf, 10. GS Brüel, 11. GS Zarrentin, 12. GS CJD Rostock, 13. GS Züssow