Litzenberg: Der erste Marathonlauf war ein besonderes Erlebnis

Im Laufschritt am Güstrower Schloss vorbei: Anne-Kathrin Litzenberg. mit ihrem Freund Stephan Trettin. (Foto: M.-B. Pries)

Wo immer in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus gelaufen wird, eines ist sicher: Anne-Kathrin Litzenberg vom Verein "Tri Fun" Güstrow ist (fast) immer dabei. Und sie ist nicht nur einfach Teilnehmerin, sie gewinnt auch sehr oft. Im Interview stellt sie sich vor.

Frage: Erst einmal Glückwünsche zu Ihrem aktuellen Sieg beim Küstenwaldlauf in Warnemünde. Wer verlief der Lauf aus Ihrer Sicht?
Anne-Kathrin Litzenberg: Der Lauf war für mich in jeglicher Hinsicht perfekt. Ich bin gleich von Beginn an ein hohes Tempo gegangen, habe mich während des ganzen Laufes gut gefühlt und konnte das Tempo bis zum Schluss halten. Und was kann es Besseres geben, als ein gutes Rennen zu erleben und währenddessen bei optimalen Wetterbedingungen einen Blick auf die Ostsee werfen zu können.

Frage: Welche Lauf- und Triathlon-Ergebnislisten man – gerade in MV – in den letzten Jahren studierte, an Ihrem Namen kam man nicht vorbei. Wo liegt die Ursache Ihres Erfolgs?
Litzenberg: Grundvoraussetzung für mein sportliches Engagement ist, so denke ich, Spaß zu haben, bei dem was ich mache. Und den habe ich. Außerdem bin ich ziemlich ehrgeizig. Diese Spaß-Ehrgeiz-Mischung ist wohl dafür verantwortlich, dass ich mich auf den Ergebnislisten aus der Region so "breit" mache. Seitdem ich im letzten Jahr auch mit dem Triathlon begonnen habe, gab es im Laufen noch mal einen ordentlichen Leistungssprung. Jetzt ist natürlich der Wille da, an diese Leistungsentwicklung anzuknüpfen, um künftig vielleicht nicht nur bei regionalen, sondern auch bei nationalen ‒ eventuell auch internationalen ‒ Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Allerdings habe ich im Oktober 2013 mein Studium beendet und arbeite seither in Vollzeit. Da ist es zeitlich nicht immer ganz einfach, in dem Maße zu trainieren, wie man das gerne möchte.

Frage: Was war für Sie die bislang größte sportliche Herausforderung? Und: Gibt es einen „Lieblingslauf“?
Litzenberg: Meine größte sportliche Herausforderung war wohl im Schulsport der achten Klasse das Kugelstoßen. Im Vergleich zu meinen Klassenkameradinnen war ich sicherlich einen Kopf kleiner und mindestens zehn Kilo leichter. Obwohl ich ‒ als das Sport-Ass der Klasse geltend ‒ gekämpft habe, kam am Ende nicht mehr raus als die Note 5. Aus läuferischer Sicht war es natürlich mein erster Marathon im letzten Jahr in Magdeburg. Schon in der Vorbereitung muss man Disziplin aufweisen. So groß meine Leidenschaft fürs Laufen ist, bei einem 35-Kilometer-Trainingslauf fragt man sich doch ab und an, warum man sich das antut. Der Marathon selbst war dann neben der eigenen Herausforderung ein riesiges Erlebnis. Auch wenn ich mit meiner Endzeit von 2:57 Stunden überaus zufrieden bin, war der Lauf zwischen Kilometer 35 und 38 ziemlich schwer. Ich bin sonst eher ein rational denkender Typ, so dass ich von den Emotionen im Ziel ziemlich überrascht und überwältigt war. Wenn ich an diesen Lauf zurückdenke, muss ich wohl sagen, dass er mein Lieblingslauf war.

Frage: Das Jahr 2014 ist ein Sportjahr mit Leichtathletik-EM und zahlreichen Leichtathletik-Grand Prix-Wettkämpfen. Haben Sie eigentlich Vorbilder bei den internationalen Assen?
Litzenberg: Sabrina Mockenhaupt finde ich als Läuferin sehr inspirierend. Als kleiner "Floh" ist sie absolut nicht auf den Mund gefallen, bringt sportliche Höchstleistungen und wirkt immer sehr lebensfroh und gut gelaunt.

Frage: Wie viele Läufe werden Sie in diesem Jahr absolvieren, auf welchen freuen Sie sich besonders?
Litzenberg: Ich bin ja regional ziemlich häufig an der Startlinie zu finden, so dass sicherlich ziemlich schnell gut 20 Läufe absolviert sein werden. Am meisten freue ich mich auf meinen zweiten Marathon, den ich im Oktober auf Mallorca laufen will. Das Ganze kann man gleich mit einem kleinen Urlaub verbinden.

Frage: Wie sieht Ihr Leben außerhalb der Laufstrecke aus?
Litzenberg: Ich arbeite in Rostock im Landesamt für Gesundheit und Soziales. Dort beschäftige ich mich mit Projekten, die aus Mitteln des europäischen Sozialfonds gefördert werden. Dazu gehören Antragsbewilligung, Projektbetreuung und Verwendungs-Nachweisprüfung. Ansonsten interessiere ich mich für die französische Kultur und liebe es, mit meinem Freund Stephan Trettin an einem sonnigen Plätzchen einen guten Cappuccino zu trinken.

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