Mark Frank soll die Rostocker Leichtathletik neu beleben

Einst glänzte er mit großen Weiten, jetzt soll der ehemalige Weltklasse-Speerwerfer junge Leichtathleten in die Spitze führen: Mark Frank. Der 36-Jährige, der seine aktive Laufbahn im Vorjahr beendet hat, ist neuer Sportlicher Leiter des 1. LAV Rostock.

Frank sei genau der richtige Mann für diesen Job, sagt Ralf Skopnik. "Er ist jung, bodenständig, macht sein Trainer-Diplom und kommt aus dem Hochleistungssport. Er hatte schon als Aktiver immer einen hohen Leistungsanspruch und ist prädestiniert für diese Aufgabe", begründet der Vorsitzende des 1. LAV. Skopnik hatte Frank 1997 aus Neubrandenburg nach Rostock geholt. Der Umzug zahlte sich aus: Frank belegte bei den Weltmeisterschaften 2005, 2009 und 2011 jeweils den achten Platz.

Mark Frank, der im Vorjahr den Bad Doberaner Tim Wiebe zum Gewinn der deutschen Jugendmeisterschaft führte, soll den Spitzensport beim 1. LAV neu beleben. "Wir haben ein Konzept 2020 auf den Weg gebracht. Da spielt er eine wichtige Rolle", sagt Skopnik. Das nächste große Speerwurf-Talent ist bereits in Sicht: Lukas Walk wird den SC Neubrandenburg verlassen und nach Rostock wechseln. "Momentan arbeite ich mit den Kollegen im Leistungssport an einer verbesserten Koordinierung der einzelnen Trainingsgruppen im Verein. Zudem wollen wir die Zusammenarbeit der Trainer stärken. Dazu haben wir ein leistungssportliches Konzept erarbeitet und wollen damit wieder stärker den Fokus auf den Leistungssport legen", sagt Mark Frank.

Rostock soll als Leistungszentrum für talentierte Leichtathleten wieder interessanter und durch die Sichtung und Ausbildung junger Sportler kontinuierlich weiterentwickelt werden. Zu den Hoffnungsträgern des LAV gehören der in den USA studierende Sprinter Alexander Haß und Hürdenspezialist Richard Bienasch. "In Zukunft wollen wir uns hier in Rostock vor allem auf die drei Bereiche Sprint/Hürden, Lauf und Speerwurf als Leistungssport-Säulen des Vereins konzentrieren. Die Fachkompetenzen in diesen Bereichen sind vorhanden und haben schon in den vergangenen Jahren wiederholt zu teilweise sehr guten Ergebnissen geführt", erklärt Mark Frank, der noch den Landesrekord von MV im Speerwerfen (84,88 m) hält.

Dabei sieht der gebürtige Neustrelitzer auch Probleme, die nicht nur die Leichtathleten in unserem Bundesland haben. Junge Sportler stehen irgendwann am Scheideweg: Beruf oder Sport? Daher sei es sehr wichtig, Lobbyarbeit an Schulen zu betreiben und die Zusammenarbeit mit kleineren Vereinen im Umland zu pflegen, um wieder mehr Kinder für die Leichtathletik zu begeistern, sagt Frank. "Eine qualitativ hochwertige Trainingsarbeit und die Entwicklung von Leistungskadern als Vorbilder können und werden dabei helfen", weiß der Vater zweier Söhne. Er hofft, dass schon bald das eine oder andere Talent in seine großen Fußstapfen treten kann.