Transalpine Run – Wittenburgerin überwindet die Alpen
Von Maik Drögsler
Der Transalpine Run (TAR) zieht jedes Jahr Hunderte von Sportlerinnen und Sportlern in die Alpen, die das Ziel haben, diese laufend zu überqueren. In diesem Jahr war es etwas ganz Besonderes, denn der Lauf fand bereits zum 20. Mal statt. Dementsprechend groß war der Andrang unter Kennern und jenen, die verrückt genug sind, sich dieser Herausforderung zu stellen.
Mitten drin – und das zum ersten Mal – war Manuela Drögsler von der TSG Wittenburg / SV Stralendorf e.V.. Und das sogar völlig ungeplant! Eigentlich hatte sich Bärbel Lemme von der TSG Wittenburg angemeldet, um diesen beeindruckenden Lauf bereits zum siebten Mal zu bestreiten. Doch drei Wochen zuvor verletzte sie sich beim Panorama Marathon in Sonthofen so schwer, dass ein Start beim TAR nicht mehr möglich war.
Also – was tun? Bärbel entschied kurzerhand, ihr Startrecht an Manuela zu übertragen. Diese hatte zuvor nur wenig Erfahrung im alpinen Gelände gesammelt, war aber keine Unbekannte in der Laufszene: Manuela ist Stammgast beim Rennsteiglauf, sowohl auf der Marathon- als auch auf der Supermarathonstrecke. Den Supermarathon über 74 Kilometer absolvierte sie 2025 in einer hervorragenden Zeit von 7:39 Stunden – Respekt vor dieser Leistung! Auch beim Panorama Ultramarathon in Sonthofen über 70 Kilometer überzeugte sie mit einer Zeit von 10:39 Stundenund belegte zu ihrer eigenen Überraschung den 3. Platz in ihrer Altersklasse.
Gemeinsam mit ihrem Mann – ohne dessen Unterstützung all das nicht möglich gewesen wäre – blieben Manuela nun gerade einmal drei Wochen, um sich auf den TAR vorzubereiten: Urlaub verschieben, Unterkünfte buchen, planen, trainieren … Die traumhafte Strecke führte von Lech am Arlberg (Österreich) über die Schweiz bis nach Reschen in Südtirol (Italien). Insgesamt waren 220 Kilometer und über 13.500 Höhenmeter in sieben Tagen zu bewältigen – eine echte Mammutaufgabe! Wetterbedingt musste eine Etappe allerdings um 20 Kilometer verkürzt werden, da starke Regenfälle in der Nacht zuvor den ersten Abschnitt unpassierbar gemacht hatten. Solche Streckenänderungen sind beim TAR übrigens keine Seltenheit – in diesen Höhenlagen gehört das einfach dazu. Dieses Jahr zeigte sich das Wetter besonders launisch: Schnee, Minusgrade, Regen, Wind, Sonnenschein und 20 Grad Wärme – alles war dabei!
Am Ende der sieben Tage überquerten 560 Läuferinnen und Läufer (etwa 88 % der Startenden) erfolgreich die Ziellinie. Ein riesiger Respekt an alle, die sich dieser Herausforderung gestellt haben!
Manuela kann besonders stolz auf sich sein: Sie belegte in der Kategorie „Master Women“ einen hervorragenden 16. Platz in einer Gesamtzeit von 39:17 Stunden. Meine Hochachtung – auch wenn es unterwegs nicht immer leicht war und die ein oder andere Träne floss.
Wir sind sehr stolz auf dich, Manuela! Mach weiter so – du bist eine echte Inspiration!