Wir waren dabei – WM Berlin 2009

Von Franziska Glöckner, Paulina Dittmer, Anne Zaddach, Lisa Was

Alles begann im April 2009 als wir (Lisa, Franziska, Anne und Paulina; alle von der SG 03 Ludwigslust) von unserem Trainer Herr Hyzy gefragt wurden, ob wir Lust hätten an dem WM-Jugendsprechercamp in Berlin teilzunehmen. Wir waren sofort begeistert, obwohl nicht feststand, ob genügend freie Plätze vorhanden sind. Aus jedem Bundesland wurden acht Teilnehmer im Alter von 14 bis 18 Jahren plus mindestens ein Betreuer gesucht.

Dann die Entscheidung: Vor einem Wettkampf im Juni erhielten wir zur Motivation die Zusage von unserem Trainer. Dies sei eine Belohnung für regelmäßiges und hartes Training. Endlich gingen die Vorbereitungen los. Ankunft, Zelt, sowie Mittag und Abendbrot mussten selbst organisiert werden. Uns Mädchen fiel es schwer die richtigen Sachen auszusuchen. Ebenfalls gab es Platzprobleme im Auto, sowie in unserem 8-Mann-Zelt.

Freitag, 14.08.2009: Für die Anreise am Freitag Nachmittag haben sich zwei Elternpaare bereit erklärt uns mit Sack und Pack ins Jugendsprechercamp 2009 zu fahren. In Berlin angekommen fanden wir das Reiterstadion, wo das Jugendcamp stattfinden sollte, sofort. Wir wählten einen Platz für unser Zelt bei drei weiteren Mecklenburgern, Felix, Martin und Tom alle vom Schweriner SC. Wenige Zeit später kamen auch unsere Betreuerin Katrin vom ESV Lok Neustrelitz und Martin aus Ludwigslust dazu. Zur Begrüßung im Jugendsprechercamp aßen alle Teilnehmer in einem Party-Zelt Abendbrot.

Wir lernten die Campleiter kennen und natürlich auch ein paar Regeln, welche im Camp einzuhalten waren. 185 Teilnehmer aus verschiedenen Landesverbänden haben ihre Zelte auf dem Campingplatz des WM-Jugendsprechercamps aufgeschlagen. Das Camp befindet sich unweit des Olympiastadions im olympischen Reiterstadion und bietet somit eine optimale Infrastruktur. Am späteren Abend fuhren wir mit unserer Betreuerin zur Eröffnungsfeier ins Kulturstadion am Brandenburger Tor, wo Stars der deutschen Musikszene live auf die kommenden Tage einstimmten.

Samstag, 15.08.2009 Die erste Nacht schliefen wir sehr gut. Dies lag nicht nur daran, das wir unsere Matratzen und unser eigenes Bettzeug mit hatten. Dennoch war die Nacht kurz, da das Duschen und das Frühstück nur zwischen sieben und neun Uhr möglich war. Die Duschen befanden sich in der Rudolf-Habicht-Halle, eine Querstrasse zum Reiterstadion. Das Frühstück ließ keine Wünsche offen, es gab immer eine große Auswahl an leckerem Obst, Brötchen, Aufschnitt und Getränken.

Am ersten Morgen nach dem Frühstück wurden wir mit diversen Dingen ausgestattet, wie zum Beispiel mit einem Basecap, unserer persönlichen Akkreditierung, einem Armband und einem T-Shirt. Voll ausgestattet ging es auf zum Stadion, wo die ersten Qualifikationen stattfinden sollten. Die Aufregung hielt sich auf dem Weg zum Stadion noch in Grenzen, da es nicht der erste Besuch des Olympiastadions war. Schon drei mal waren wir im Stadion beim ISTAF. Dennoch hatten wir vergessen, dass 1,5 l Flaschen im Stadion nicht erlaubt waren. Deswegen mussten wir diese am Eingang abgeben. Bevor wir dies taten tranken wir noch so viel wir konnten, damit nicht die Getränke umsonst gekauft wurden.

Alle Teilnehmer bejubelten in den Vormittagsstunden den ersten deutschen Rekord dieser WM. Antje Möldner aus Potsdam wuchs bereits im Vorlauf über 3.000 Meter Hindernis über sich hinaus. Auch die Geher um den Deutschen André Höhne (SCC Berlin) wurden um das Brandenburger Tor von vielen Campern angefeuert. Die Stimmung im Stadion war großartig und wir feuerten unsere Favoriten an, darunter auch Usain Bolt, den wir dort zum ersten mal live gesehen haben. Nach dem Vormittagsprogramm fuhren wir wie auch in den folgenden Tagen zum Mittagessen ins Zentrum von Berlin.

Als wir wieder im Camp ankamen, stand schon alles bereit für unsere erste große Aufgabe im Camp. Wir sollten uns schon den ganzen Tag Gedanken machen, für wen oder für was wir ein Plakat malen wollen. Die Idee für das Plakat entstand in der S-Bahn als Felix in der Zeitung lass, dass Bolt eine Legende werden möchte. Daraufhin entschlossen wir einen Schriftzug zu entwickeln. Schon nach kurzer Zeit merkten wir das nur ein Schriftzug nicht für genügend Aufmerksamkeit reichen würde und so riet unsere Betreuerin Katrin doch auch die Jamaikanische Flagge mit auf unser Plakat zu zeichnen. Daneben wäre dann immer noch genügend Platz für die Aufschrift "Bolt a Legend". Wir malten wie die Weltmeister, die Zeit war knapp und trocknen musste unser Plakat auch noch.

Am Abend fand das Halbfinale der Männer im 100 Meter Lauf statt. Wir feuerten Bolt kräftig an, stellten uns auf die Stühle, schrien aus vollem Halse und zeigten unser von Kopf bis Fuß großes Plakat hoch. Nach dem Lauf sprach der Stadionsprecher Bolt auf die Stimmung im Stadion an und Usain bedankte sich recht herzlich für die tolle Stimmung und die Unterstützung im Block 13 (welcher sich direkt über dem 100-Meter-Start befindet). Daraufhin jubelten und schrien wir mehr denn je.

Bei der Abendveranstaltung im Stadion erreichte die Stimmung im Block des Jugendsprechercamps am ersten Tag ihren Höhepunkt, als Ralf Bartels im dritten Versuch des Kugelstoßfinales mit 21,37 Metern die erste Medaille für das DLV-Team gewann und lautstark von den Jugendsprechercampern mit Sprechchören gefeiert wurde. Völlig zu frieden mit dem ersten Tag gingen wir nach den Wettkämpfen ins Camp zurück, aßen gemeinsam Abendbrot und gingen kurze Zeit später ins Bett.

Mehr:

Wir waren dabei – WM Berlin 2009 (Teil 2)
Wir waren dabei – WM Berlin 2009 (Teil 3)

Zurück