Glänzende Bilanz unseres Nachwuchses in Rostock

Sieg über 100 und 200 Meter für Marek Sefranek. (Fotos: I. Hensel)

Drei Tage Leichtathletik 'pur' gab es im Rostocker Leichtathletikstadion. Mehr als 5.000 Teilnehmer, Betreuer und Gäste erlebten hochklassige und stimmungsvolle Deutsche Jugendmeisterschaften. Der 1. LAV Rostock, der Kreis-Leichtathletik-Verband (KLV) Rostock und der Leichtathletik-Verband Mecklenburg-Vorpommern (LVMV) zeigten sich als würdige Gastgeber der nationalen U20- und U18-Titelkämpfe.

In der Sommerhitze wusste der Nachwuchs unseres Landes den 'Heimvorteil' zu nutzen und übertraf deutlich die im Vorfeld ohnehin nicht niedrigen Erwartungen. Mit sieben Mal Gold, sechs Mal Silber und zwei Mal Bronze gelang ein herausragendes Gesamtergebnis. Es ist das beste Resultat seit vielen Jahren bei diesen Meisterschaften. Nicht nur die erfolgreichen Teilnehmer der U20-EM in Rieti (Italien) und vor allem der U18-WM in Donetsk (Ukraine) wussten zu überzeugen. Es wurde deutlich, dass noch viele weitere Athleten ein hohes Leistungsniveau aufweisen.

Erfolgreichster Starter aus Mecklenburg-Vorpommern wurde Marek Sefranek von der SG Greifswald, der das Sprint-Double in der U18 errang. Im Finale über 100 Meter steigerte sich der neue Titelträger nach 10,86 Sekunden (+1,2) im Vorlauf und 10,80 Sekunden (+0,5) im Semifinale auf die neue Bestzeit von 10,77 Sekunden bei einem Gegenwind von 1,0 Meter/Sekunde. Über 200 Meter holte der 16-Jährige das zweite Gold, wiederum mit einer neuen Bestmarke: 21,73 Sekunden (+0,8).

Jeweils Gold und Silber gewannen Claudine Vita und Henning Prüfer (beide SC Neubrandenburg). Die U18-Vizeweltmeisterin wurde im Diskuswerfen ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte mit einer Weite von 48,59 Meter. Ihre Teamkameradin Lara Kempka errang mit 47,39 Meter die Bronzemedaille. Im Kugelstoßen ging der Titel an die U18-WM-Vierte Anika Nehls (SC Neubrandenburg), die erfolgreich die Herausforderung von Claudine Vita annahm und mit 17,73 Meter den weitesten Stoß zeigte. Bemerkenswert war die Steigerung von Claudine auf 17,12 Meter, die Silber bedeuteten. Ihre Vielseitigkeit unterstrich sie mit Rang sechs im Weitsprung (5,79 Meter).

Henning Prüfer, zweifacher U18-Vizeweltmeister, setzte sich ungefährdet im Kugelstoßen der U18 durch, da sein Dauerrivale Patrick Müller in der U20 an den Start ging. Der aus Mühl Rosin stammende Hüne stieß das Fünf-Kilogramm-Gerät auf 21,03 Meter. Sein ein Jahr jüngerer Bruder Clemens errang Silber mit neuer Bestweite von 18,91 Meter.

Beide starteten auch im Diskuswerfen. Hier musste Henning mit 59,51 Meter Tony Zeuke (LV 90 Erzgebirge) den Vortritt lassen. Clemens erkämpfte sich als Dritter mit 56,69 Meter eine weitere Plakette. Eine Klasse für sich war der U18-Weltmeister im Kugelstoßen, Patrick Müller (SC Neubrandenburg), auch in der nächsthöheren Altersklasse. Gleich sein erster Stoß landete jenseits der 20-Meter-Marke und machte den Titelgewinn klar. Mit 20,10 Meter stellte er zudem den U20-Landesrekord von Dennis Lewke aus dem Jahre 2011 ein.

Tim Wiebe (1. LAV Rostock) warf vor heimischen Publikum den Speer in der U18 am weitesten. Mit dem neuen Landesrekord von 66,91 Meter ging der Meistertitel an ihn. Im Dreisprung der U18 verbesserte sich Dave Genetzky (HSG Uni Greifswald) auf 14,24 Meter. Er durfte sich über die Silbermedaille freuen. Ebenfalls Vizemeister wurde U20-EM-Starter Tobias Hell im Dreisprung der U20. Mit 15,11 Meter musste er sich nur knapp geschlagen geben. Noch spannender verlief das Finale über 400 Meter Hürden der U20. Ein starkes Finish sicherte Rico Thränert (beide Schweriner SC) in 52,43 Sekunden Silber.

Neben den Medaillengewinnern zeigten weitere Athleten in der U18 hervorragende Leistungen. Nancy Beinlich (1. LAV Rostock) sprintete über 100 Meter Hürden in 13,76 Sekunden neuen Landesrekord und verpasste als Vierte dennoch eine Medaille. Über 1500 Meter Hindernis stellte Wibke Richter (SC Neubrandenburg) mit 4:54,84 Minuten eine neue Landesbestmarke auf, die gleichfalls Rang vier bedeuteten. Bettina Strebe (1. LAV Sternberg) zeigte im Stabhochsprung mit 3,75 Meter und dem vierten Platz ebenfalls eine starke Leistung.

Julian Koszinski vom gastgebenden 1. LAV Rostock kam im 110-Meter-Hürden-Finale der U18 mit 14,28 Sekunden auf Rang sechs, genau wie Katharina Mattern vom Schweriner SC im Dreisprung-Finale der U18 mit 11,70 Meter. Nora Beinlich schaffte den Sprung ins A-Finale über die 400 Meter Hürden der U18 und wurde dort in 64,76 Sekunden Achte. Ebenfalls auf Platz acht in 2:14,73 Sekunden lief Maxi-Christin Wittig (beide 1. LAV Rostock) über die zwei Stadionrunden der weiblichen Jugend U20.

Zum bittersten Moment der drei Tage wurde der verpatzte zweite Wechsel der Neubrandenburger Mädchen im 4-x-100-Meter-Finale der U18. Im Vorlauf mit 46,86 Sekunden Deutsche Jahresbestzeit und Landesrekord laufend, machte dieses Missgeschick die erfolgreiche Titelverteidigung zunichte. Julia Henkel, Tracey Schulz, Sophie Weißenberg und Luisa Pagels mussten sich mit Rang sechs zufrieden geben.

Die Titelkämpfe waren hervorragende Werbung für unsere Sportart und das starke Auftreten unserer Athleten hinterließ nicht nur Eindruck bei den vielen jüngeren Mädchen und Jungen, die in der Leichtathletik aktiv sind und als Zuschauer vor Ort waren, sondern auch bei den zahlreichen Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft! Ein großer Dank gilt den Organisatoren dieser Meisterschaften – allen voran Ralf Skopnik vom 1. LAV Rostock und Dr. Thomas Millat vom KLV Rostock sowie dem LVMV und der Hansestadt Rostock.

Jugendwart Mathias Großkopf und der Leitende Landestrainer Ralf Ploen gratulieren allen erfolgreichen Athleten/innen sowie ihren Trainern/innen recht herzlich und wünschen eine angenehme Saisonpause sowie einen erfolgreichen Start ins neue Trainingsjahr.

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